Meine große Tochter lernt gerade schreiben. Die kleine übt auch schon fleißig. Und ich muss zugeben: Sie habens drauf. Warum? Weil sie einfach machen, ohne sich den Kopf zu zerbrechen bevor, während und nachdem sie einen Text verfasst haben. Da kann so mancher Erwachsene sich echt was abgucken. Ich zum Beispiel. Du auch?

5 Schreibtipps für mehr Erfolg und Gelassenheit von Kindern für Erwachsene
Schreibtipp 1: Fang einfach an
Ja, manchmal ist das, was du schreibst, vielleicht nicht ganz so perfekt, aber es ist besser, du schreibst überhaupt erst mal was hin. Verbessern kannst du es später immer noch. Kinder denken nicht daran, dass jemand sie für ihr Schreiben be- oder im schlimmsten Fall sogar verurteilt. Nein, sie legen einfach los. Kenn ich nicht, kann ich nicht? Macht nix. Ich machs einfach so, wie ich glaube, dass es richtig sein könnte. Ein Beispiel? Bitte schön!

Schreibtipp 2: Vertrau darauf, dass deine Botschaft an der richtigen Stelle ankommt
Ach, wie oft machen wir Autoren uns Gedanken darüber, wie unser Werk verstanden wird. OB es verstanden wird. Aber warum eigentlich? Wir wissen doch ohnehin, dass es immer Menschen gibt, die unsere Botschaft falsch verstehen (wollen). Das ist in Ordnung. Und es ist nicht unser Problem. Machs wie die Kinder: Sie vertrauen darauf, dass ihre Botschaft zur richtigen Zeit von der richtigen Person gelesen wird und dann dazu führt, dass das Richtige passiert.

Schreibtipp 3: Schreibe deine Botschaften aus dem Herzen heraus
Worte können so schöne Überraschungen sein. Gut, sie können natürlich auch dazu dienen, Frust abzulassen. Dafür können wir Erwachsene die Sprache ja besonders gut missbrauchen. Aber Kinder kennen auch andere Möglichkeiten. Möglichkeiten für unverfälschte Botschaften, die direkt aus dem Herzen kommen. Da geht man morgens ins Bad und findet einen Zettel, auf dem steht: „Maxi hat Mama lieb!“ Was für eine schöne Idee, die wir Erwachsene unbedingt nachmachen sollten.
Schreibtipp 4: Die innere Stimme schreiben lassen
Wie oft ist man als Autorin versucht, das zu schreiben, was der Markt braucht? Kinder richten sich nicht nach der Nachfrage auf dem Markt. Sie lassen sich einfach leiten, schreiben das, was ihnen in den Sinn kommt, egal, ob es lustig, verrückt, richtig oder falsch ist.
Schreibtipp 5: Keinen Bock zu schreiben? Dann lass es
Wenns nicht fließt, fließt es nicht. Da hilft Zwang auch nix. Zwang führt eher dazu, dass du irgendwann gar keinen Bock mehr hast zu schreiben. Wenn Kinder genug geschrieben haben, dann hören sie einfach auf, selbst wenn sie mitten im Satz feststecken. Angefangene Arbeit? Jo, stimmt wohl, aber egal. Jetzt ist erst mal Freizeit angesagt. Sobald ich wieder Lust habe, probier ich es einfach noch mal.
Fazit: Kinder haben, was das Schreiben angeht, eine natürliche Lockerheit, die vielen von uns Erwachsenen abhandengekommen ist. Schau einfach mal (d)einem Kind beim Schreiben(lernen) zu. Mit etwas Glück schaffst du es, es deinem kindlichen Lehrmeister gleichzutun. Und das Schöne am erfolgreichen Lernen von den Kindern: Wer locker und unbefangen schreibt, der ist es in der Regel auch. ☺
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